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Freitag, 16. Februar 2018

Das Urlaubsparadies Goa

Wenn Deutsche einen Ort in Indien kennen, ist es meistens der Bundesstaat Goa. Dorthin zieht es jedes Jahr zahlreiche Urlauber. Kein Wunder, denn die Landschaft ist ebenso schön wie die zahlreichen Sehenswürdigkeiten.



Mein gescheiterter Besuch im Tierheim
In meiner Unterkunft in Palolem musste ich bar
bezahlen. Da mir ein paar hundert Rupien gefehlt haben, musste ich 3 km in den nächsten Ort laufen. (Die ersten 5 Automaten auf dem Weg hatten natürlich nicht funktioniert.) Okay, ich musste nicht. Ich hätte auch ein Taxi oder den Bus nehmen können. Ich wollte aber laufen. Und auf dem Rückweg bin ich spontan in eine Nebenstraße abgebogen, weil mir ein Schild ein Tierheim in 2 km versprach. Das Tierheim war auch da, hatte aber gerade Mittagspause. Trotzdem hat sich der Weg definitiv gelohnt. Der Wald dort ist grün und ruhig. Außerdem bin ich braun geworden ohne (wie in Varkala) einen Sonnenbrand zu kriegen. Mir hat es so gut gefallen, dass ich noch eine schlaue Idee hatte: Laufen wir doch einfach mal 10 km bis zum Nachbarstrand. Geschafft hätte ich es vermutlich, aber ich war dann doch ganz glücklich, als ein Motorradfahrer mich nach der Hälfte der Strecke eingesammelt hat. Der Nachbarstrand heißt Agonda Beach. Er sieht Palolem sehr ähnlich, ist aber etwas größer. Am Rand bin ich auf Steine geklettert und habe dort eine Weile in dem Buch "Während die Welt schlief" gelesen.

Mit dem Local Bus Panjim
Ich habe zwei Dinge über mich in Palolem gelernt.
  1. Alleine Reisen ist okay, wenn ich mich viel bewege und aktiv bin. Alleine am Strand fühle ich mich einsam.
  2. Ich werde nervös, wenn ich nicht weiß, wo ich zwei Nächte später schlafen werde.
Letzteres hat dazu geführt, dass ich von Palolem aus ein Hotel in Panjim für die letzten drei Nächte gebucht habe. Erst danach konnte ich mich wieder entspannen. Zwei Busse haben mich nach Panjim gebracht. Das hat natürlich deutlich länger gedauert, als mir vorher gesagt wurde. Natürlich hat mir auch keiner gesagt, wie weit es wirklich ist oder wann wir ankommen. Irgendwann habe ich die Fahrt mit GPS auf Google Maps verfolgt. Nach vier oder 5 Stunden bin ich tatsächlich in Panjim angekommen. Das letzte Stück musste ich mit einem Motorrad-Taxi fahren. Das Verhandeln um den Preis fand ich ziemlich ätzend. Normalerweise kannst Du Dich darauf verlassen, dass Taxi-Stände an Bus- oder Bahnhaltestellen in Indien Dir den korrekten Preis geben. Für den Service bezahlst Du eine Rupie. Nur in Goa ist das anders. Keine Ahnung, wie sehr auch Inder darunter leiden. Ich glaube nicht, dass das nur die ausländischen Touristen betrifft, aber es nervt, wenn man die richtigen Preise kennt.

Australia meets Germany in India
Abgesehen von dieser Kleinigkeit hatte ich eine fantastische Zeit in Panjim. Das verdanke ich zu einm nicht unwesentlichen Teil einem australischen Ehepaar (Rod und Kim), das für die gleiche Zeit im gleichen Hotel untergekommen ist. An meinem ersten Tag hatten wir durch Zufall alle den Plan den "Hop on Hop off Bus" zu nutzen. Wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Die Idee der Busse ist super, jetzt müssten sie nur noch regelmäßig und einigermaßen pünktlich kommen. Aber daran beißt man sich vermutlich in Indien die Zähne aus. Ich kann Panjim und die Sehenwürdigkeiten dort jedenfalls wärmstens empfehlen. Das gleiche gilt für die Landkarte des Busunternehmens, die ihr online runterladen könnt. Die ist wirklich sehr schön. Ich weiß wirklich nicht, warum mir so viele Leute in Palolem gesagt haben, dass es in Panjim nichts zu sehen ist und dass es ein Fehler gewesen wäre dort ein Hotel zu buchen. Es gibt mehere Museen, riesige Kirchen und Kathedralen, den Fluss, das Meer und grüne Parkanlagen. Die ganze Stadt ist sehr sauber und mit viel liebe zum Detail gestaltet worden. Und das Beste: die indische Großstadt ist ruhig, weil wenig Leute unterwegs sind. Insgesamt hatte ich jedoch den Eindruck, dass Panjim im Dornröschenschlaf liegt. Natürlich gab es Restaurants, es waren auch Menschen auf der Straße etc. Aber alles war so leer, jedes zweite Geschäft war zu. Am Anfang dachte ich, ich wäre an einem Feiertag oder während eines Streiks angekommen.

Calangute Beach und der erste Leuchtturm Asiens
Für den zweiten Tag in Panjim hatte ich mir einige Ziele ausgeguckt. Die endgültige Entscheidung wollte ich von den Fahrtrichtungen der Busse abhängig machen. Rod und Kim haben mich dann aber gratis im Taxi mit nach Calangute genommen. Dort haben wir uns erst den Strand angesehen. Das war der vollste Strand, den ich ich in Indien gesehen habe. Dort tummeln sich die Touristen in großen Hotels und am Strand, wo man von Jetski fahren bis Paragliding wirklich alles machen kann. Ich bereue den Ausflug nicht, bin aber sehr froh, dass ich ein Hotel in Panjim gewählt hatte.
Auf dem Rückweg haben wir noch zwei Abstecher gemacht. Der erste führte uns zum ersten Leuchtturm Asiens und der zweite zu einer einstündigen Delfin-Tour. Am Abend war ich alleine auf einem Musik-Boot. Der Ausflug wurde etwas getrübt, weil mein Kamera-Objektiv sich plötzlich nicht mehr ausfahren ließ. Und dabei sah der Mond so schön aus ...


Das beste Museum der ganzen Reise
Der letzte Urlaubstag kam (wie so oft) viel zu schnell. Der Flughafen lag ca. 30 km von meiner
Unterkunft entfernt. Mein Plan sah dementsprechend vor, dass ich erst rausfinde, wann der Bus fährt und dann den Rest des Tages am Strand oder im Museum verbinde. Rod und Kim mussten allerdings in die gleiche Richtung fahren, da sie ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht hatten. Und ich glückliche durfte noch einmal mitfahren. Wir haben zwei Umwege in Kauf genommen. Der erste hat uns zum Strand Varca gebracht. dort gab es in Sichtweite nur ein Restaurant und kaum Urlauber - also der krasse Gegensatz zu Calangute Beach. Nach unserem Mittagessen ging es weiter Richtung Hotel. Der Taxifahrer hat uns allerdings ein Museum empfohlen, in das wir spontan hineingeschaut haben. Rod fand, dass das eines der besten Museen war, die er je gesehen hat und auch ich fand es sehr gut. Ein privater Sammler hat in dem Haus alle möglichen historischen Alltagsgegenständen aus den letzten Jahrhunderten zusammengetragen. Von Töpfen über eine deutsche Nähmaschine bis hin zu Sänften für junge Bräute war alles dabei. In dem Museum ist nochmal deutlich geworden wie stark Portugal Goa beeinflusst hat. Goa war eine portugiesische Kolonie. Dadurch sehen die Häuser europäischer aus, es gibt deutlich mehr Christen und Kirchen und nicht zuletzt wurden auch viele Dinge aus Europa und aus afrikanischen Kolonien importiert.


Feierabend-Gefühl
Seitdem ich in Goa in das Flugzeug gestiegen bin, habe ich so ein Gefühl, als wäre mein FSJ jetzt schon zu Ende. Nach dem Urlaub blieben nur noch 11 Arbeitstage. Ich habe keine größeren Unternehmungen mehr geplant und frage mich wie ich mit 30 kg Gepäck beim Rückflug auskommen soll. Es gibt natürlich noch einiges zu tun: Ich habe zum Beispiel noch fast keine Mitbringsel gekauft, einen freies verlängertes Wochenende und einige Ecken, die ich in Bangalore noch nicht gesehen habe. Davon berichte ich euch nächstes Mal.

1 Kommentar:

  1. Ich bin immer wieder begeistert von deinen Reiseerlebnissen!!! Genieße die restlichen Tage! Liebe Grüße Sabine.

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