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Mittwoch, 25. August 2021

Rezension: Familie ist, wenn man trotzdem lacht


Titel: Familie ist, wenn man trotzdem lacht
Autorin: Wiebke Busch
Verlag: Heyne
Format: Taschenbuch /ebook
Preis: 12,99 Euro

Meine Erwartungen:

Ausnahmsweise fange ich mit meinen Erwartungen an und erkläre kurz, wie sie entstanden sind. Ich denke, dadurch wird meine Bewertung verständlicher: Der Klappentext endet damit, dass die Familie in die Villa von Flora einzieht. Das hat mich zu der Annahme verleitet, dass ein Großteil des Buches von diesem Zusammenleben handelt. Aufgrund des Schreibstils und der Pressestimmen bin ich von einem lustigen Roman ausgegangen, der aber dennoch ein ernstes Thema (Wohnungsnot) behandelt.

Der Inhalt:

Der Klappentext fasst den kompletten Inhalt zusammen. Er geht natürlich nicht auf alle Details ein, aber er beinhaltet einen Großteils des Endes. Mich hat das sehr enttäuscht, weil ich die ganze Zeit auf dieses Zusammenleben gewartet habe, aber darum geht es gar nicht.

Die Charaktere:

Die Hauptpersonen sind Steffi und ihre beste Freundin. Auch Rosa ist sehr wichtig. Das Buch ist abwechselnd aus den Perspektiven der Frauen geschrieben. Es gibt sehr viele Rückblenden und innere Monologe. Grundsätzlich sind beides tolle Stilmittel, aber hier haben sie das Buch seine Lebendigkeit geraubt. Viele der Informationen hätten auch in aktiven, vielleicht sogar witzigen Szenen vermittelt werden können. Und ehrlich gesagt hätte ich auf einen Großteil der Infos komplett verzichten können. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin viel Energie in die Ausarbeitung ihrer Charaktere gesteckt hat. Nur leider habe ich eher das Gefühl die Ausarbeitung und keinen spannenden Roman zu lesen. Die vorhandenen aktiven Szenen haben sich für mich leider weder rund noch glaubwürdig angefühlt.

Der Stil:

Den Stil habe ich im letzten Punkt ja bereits angeschnitten. Aufgrund der Erzählweise bleiben die Geschichte und die Charaktere für mich flach, obwohl durchscheint, wie viel Arbeit darin steckt und wie viel aus alledem hätte werden können. Lustig fand ich auch eher wenig, aber es kann natürlich sein, dass mein Humor auf einer anderen Wellenlänge liegt.

Geschichte:

Vor dem Lesen dachte ich, es würde um das Zusammenleben in einer Mehrgenerationen-WG und um die Wohnungsnot in Hamburg bzw. allgemein in Großstädten gehen. Jetzt weiß ich es ehrlich gesagt nicht mehr. Das zweite Thema schwingt immer wieder mit. Aber nebenbei werden tausend andere Themen angeschnitten, ohne dass ich herausfinden konnte, inwiefern diese Abschnitte die Geschichte voranbringen. Dadurch habe ich mich gelangweilt und das Buch nach den ersten paar Kapiteln erstmal liegen lassen.

Insgesamt:
Für mich liest sich das Buch leider nicht wie eine Geschichte, sondern wie die Vorarbeit zu einer solchen. Es steckt viel Potenzial in dem Wissen der Autorin, in den Charakteren, in der Idee ... Aber das Ergebnis hat mir leider nicht gefallen. 

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