Samstag, 2. September 2017

Warum ein FSJ? Warum Indien?



Mein Freiwilliges Soziales halbes Jahr in Indien (FSJ) hat offiziell gestern am 01.09.17 begonnen. In den nächsten sechs Monaten werde ich euch hier auf meinen Blog über meine Erlebnisse informieren. Ich werde voraussichtlich jeden Samstag einen kleinen Bericht veröffentlichen. Zwischendurch werde ich in zusätzlichen Beiträgen auf konkrete Themen eingehen. Erreichen möchte ich mit dem Blog meine Familie und meine Freunde, damit jeder weiß, wie es mir geht. Gleichzeitig würde es mich riesig freuen, wenn ich Menschen, die über ein FSJ oder eine Reise nach Indien, bei ihrer Entscheidung helfen könnte. Aber natürlich bist Du auch herzlich eingeladen, wenn Du Dich aus anderen Gründen für Bangalore bzw. meinem Leben dort interessierst.
Damit Du entscheiden kannst, ob dieser Blog etwas für Dich ist, stelle ich in diesem Beitrag meine Beweggründe vor.


Warum ein FSJ?

2011/12 habe ich einen Schüleraustausch in Thailand gemacht. Bald darauf wusste ich, dass ich so etwas noch einmal erleben wollte. Die Gründe dafür sind sehr verschieden: Ich interessiere mich für fremde Kulturen und Lebensweisen. Außerdem lernt man bei so einem Auslandaufenthalt wahnsinnig über Deutschland und sich selbst. Und irgendwie zieht es mich einfach in die Ferne.

Also habe ich in den letzten drei Jahren nach Möglichkeiten gesucht. Gefunden habe ich drei:

·      Direkt bei der ersten Info-Veranstaltung an der Uni, wurde darauf hingewiesen, dass es viele tollte Möglichkeiten für ein Auslandssemester gibt. Allerdings habe ich kein Projekt gefunden, dass zu meinen Zielen gepasst hätte. Außerdem wurde mir mit der Zeit immer klarer, dass ich vor den Examensvorbereitungen eine Auszeit brauche.

·       Eine Rucksackreise auf eigene Faust schwirrt mir immer wieder im Kopf herum. Allerdings könnte ich dabei kaum den Alltag in einem bestimmten Ort kennenlernen.

·       Letztendlich bin ich bei meinen Gedankenspielen immer wieder bei einem FSJ gelandet. Das ist DIE Möglichkeit, um etwas ganz anderes zu machen und sich sozial zu engagieren, bevor man einen richtigen Job hat. Außerdem wäre es schön, wenn ich (wenigstens in einem kleinen Bereich) etwas bewirken und irgendwem helfen könnte.

Warum Kulturweit?
Ich war lange unentschlossen, welches Programm das richtige für mich ist. Mir gefällt die Idee, ein Jahr ehrenamtlich zu arbeiten. Allerdings sehe ich es nicht ein, Geld dafür zu bezahlen. Damit meine ich nicht, dass ich grundsätzlich etwas dagegen habe, wenn die Freiwilligen für die eigenen Kosten aufkommen müssen. Stattdessen geht es mir um jene Organisationen, die Geld dafür nehmen, dass Du ehrenamtlich arbeiten darfst. Dabei stellt sich mir die Frage, ob die Arbeit wirklich sinnvoll ist. Ehrenamtliche Arbeit in Waisenhäusern wird beispielsweise oftmals kritisch betrachtet, weil der ständige Wechsel von Bezugspersonen nicht gut für die Kinder sein soll. Damit will ich nicht sagen, dass diese Projekte generell schlecht sind. Ich bin mir jedoch unsicher und habe mich deshalb nie für eins beworben.
Eines Tages habe ich in der Uni einen Flyer von Kulturweit gesehen. Kulturweit wird von der Deutschen UNESCO-Kommission getragen und arbeitet mit verschiedenen Partnerorganisationen wie dem Goethe-Institut zusammen. Bei den meisten Projekten geht es darum, die deutsche Kultur und Sprache zu vermitteln. Die Reise- und Lebenskosten der Freiwilligen werden bezuschusst. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht schreiben, da das den Rahmen sprengen würde. Ich plane aber demnächst einen eigenen Blog-Artikel über Kulturweit. Jedenfalls klangen die Rahmenbedingungen für mich perfekt, weshalb ich mich spontan beworben habe.

Warum „nur“ ein halbes Jahr?
Ein FSJ dauert normalerweise ein ganzes Jahr. Kulturweit bietet aber auch Programme an, die nur sechs Monate dauern. Ich habe mich ganz bewusst für letzteres entschieden. Dafür habe ich zwei Gründe:

1.     Ich studiere Jura und möchte nicht vollkommen aus dem Stoff rauskommen.

2.     Ehrlich gesagt, habe ich Angst vor Heimweh. Während der zehn Monaten in Thailand hatte ich ziemlich schlimmes Heimweh. Das lag zwar auch an den Umständen, aber trotzdem will ich auf keinen Fall länger weg sein als damals.

Warum Indien?
Bei der Bewerbung konnte ich mir das Land nicht aussuchen. Stattdessen habe ich Länderregionen (also zum Beispiel Asien) ausgesucht, in die ich sehr gerne oder überhaupt nicht einreisen möchte. Es gibt jedoch die Möglichkeit, Wünsche im Bewerbungstext anzugeben. Ich habe geschrieben, dass ich mich für Asien und speziell für Thailand und Indien interessiere. Und dann wurde ich tatsächlich vom Goethe-Institut Bangalore ausgewählt.
Indien interessiert mich wegen der krassen Gegensätze, die in jedem Buch, jedem Film und jeder Erzählung erwähnt werden. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass jeder Autor seine ganz eigenen Wahrheiten über Indien kennt. Ich möchte selbst sehen, was (jedenfalls in Bangalore) stimmt und was nicht. Zusätzlich finde ich den Hinduismus spannend und freue mich darauf mehr über die Religion zu erfahren.

Wie geht es jetzt weiter?
Derzeit bin ich auf dem Vorbereitungsseminar in Berlin. (Darüber schreibe ich nächste Woche einige Zeilen.) Hier bleibe ich bis zum 10. September. Und am 12. September startet mein Flieger. Es wäre schön, wenn Du mich hier auf dem Blog auf meiner Reise begleitest. Außerdem freue ich mich über jede Art von Anmerkungen, Fragen, Wünsche, Kommentare, Kritik und Lob.

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